Projekt für Hartberg

Stadtpark Hartberg (nicht realisiert), 1993

Die Gruppe 77 wurde 1993 von der Stadtgemeinde Hartberg eingeladen, ein Projekt zum Thema „Hartberg auf dem Weg“ (Arbeitstitel) zu entwickeln. Nach einer zweitägigen Besichtigung der relavanten Örtlichkeiten kristallisierte sich bereits bei der ersten Arbeitsklausur der Stadtpark als Standort für das künstlerische Projekt heraus. Im Laufe der folgenden mehrtätigen Arbeitsklausuren ergab sich fast zwangsläufig ein von allen Beteiligten als wichtig empfundener Ansatzpunkt. Die Bedeutung des Baumes – für den Park selbst und für seine Besucher – und die Bedeutung des römischen Löwen für die Geschichte des Parks. Das schließlich entwickelte Projekt sah vor, drei bestehende Bäume bis zu einer Höhe von 2,7 m mit drei Spiegeln zu ummanteln. Bäume und Spiegel werden eins. Das Spiegelbild gibt in seiner Entmaterialisierung des Stammes dem Baum sein immaterielles Wesen wieder. Gleichzeitig bindet es benachbarte Bäume, Betrachter, Himmel und Umgebung  an den „verspiegelten Baum“.

Den frühesten historischen Ansatzpunkt im Stadtpark bildet der römische Löwe, dessen Liegeplatz sich seit Jahren im Zentrum der Anlage befindet. Der Löwe, der in ein Museum überstellt werden soll, wird durch einen ca. 100 x 145 x 70 cm großen Betonquader ersetzt, der in einigem Abstand über einen etwa 140 x 70 cm großen, auf dem Sockel montierten Spiegel angeordnet wird. Der Quader umfasst eine nach unten offene Hohlform des römischen Löwen, der so in seiner Abwesenheit als Negativ im Spiegel gesehen werden kann. Einmal mehr offenbart sich der Spiegel als Schnittstelle der Zeiten.

Beteiligte KünstlerInnen:
Peter Janach, Hans Jandl, Dietmar Kiffmann, Hans Kuhness, Erwin Lackner, Erika Lojen, Gerhard Lojen, Stefan Maitz, Alois Neuhold, Wolfgang Rahs

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