Gerhard Lojen Bilder 2000 – 2005

Künstlerhaus Graz, 2005

„Nur ganz einfache Bilder will ich malen, mit einfachen Mitteln. Es gibt eine Mystik der Einfachheit. So musst du es machen: In die Bilder hineingehen wie durch eine Tür und alles andere hinter dir zurück lassen.“

(Gerhard Lojen)

Die Ausstellung „Gerhard Lojen Bilder 2000-2005“, kuratiert von Dr. Werner Fenz, war sicher ein Höhepunkt dieses Jahres. An die 100 Bilder aus den letzten 5 Jahren gaben uns einen Einblick in Jahre intensiven Schaffens. Trotz Beeinträchtigung durch seine Krankheit schaffte er unentwegt weiter, neue Werkfolgen entstanden, eine eigene Schaffensperiode zeichnete sich ab. Noch einmal brachte er die Quintessenz seines künstlerischen Wollens auf den Punkt. Es entstanden Bilder äußerster Konzentration und Zentrierung, wesentlich, knapp, klar, licht- und raumgeweitet, Brennpunkt-Bilder, unglaublich überzeugend und prägnant, errungen in der Bündelung grenzüberschreitender Kräfte. Dem entsprechend wurde die Eröffnung der Ausstellung zu einem besonderen Ereignis. Viele waren gekommen, um ihn und seine neuesten Werke zu sehen. Er war umringt von FreundInnen, Bekannten, KünstlerkollegInnen, von seinen SchülerInnen.

Gerhard Lojen, Gründungsmitglied der Künstlergruppe 77, feierte 2005 seinen 70. Geburtstag. Zeitgleich werden im Stadtpark rund um das Künstlerhaus wichtige künstlerische Wegbegleiter von Gerhard Lojen zu einer Plakataktion eingeladen – beteiligte KünstlerInnen: Mitglieder der Gruppe 77, Schüler von Gerhard Lojen, Künstlerfreunde, die nicht Mitglieder der Gruppe 77 sind

Gerhard Lojen hat durch viele Jahre „Kunst auf Zeit“ für die Gruppe 77 bearbeitet und später auf seine SchülerInnen erweitert. Gerhard Lojens Anspruch auf Erweiterung und Öffnung seines Kunstverständnisses wird dadurch erneut zum Ausdruck gebracht. Das zentrale Kunstgebäude des Künstlerhauses nimmt in Gerhard Lojens Leben für seine Ausstellungstätigkeit seit seiner Mitgliedschaft in der Sezession Graz 1958 und später in der Gruppe 77 eine wichtige Position ein.

77 weiße Rosen für Gerhard Lojen (1935 – 2005) 

Am 16. Dez. 2005 verstarb nach langer, schwerer Krankheit ipl. Ing. Gerhard Lojen, Mitbegründer und nachhaltiger Ideengeber der Gruppe 77. Für die Gruppe und die Kunst in diesem Land und darüber hinaus ist dies ein schwerer Verlust. Denn er war ein wichtiger und bedeutender Künstler. Er hat die Kunst nach 1945 durch seinen klaren und konsequenten Weg in diesem Land entscheidend mitgeprägt. Er war ein „Großer“ wie es Walter Titz, er war ein „außergewöhnlicher Künstler“ wie es Dr. Werner Franz in ihren Nachrufen ausdrückten. „Er hat sich in die Kunstgeschichte der Steiermark und Österreich eingeschrieben“ wie es Dr. Christa Steinle, die Leiterin der Neuen Galerie in Graz, im Katalog zur Ausstellung 2001 festhielt. Er war ein Großer, groß als Künstler und Mensch, als Lehrer und Künstlerkollege. Er war ein von Kunst, Literatur, Musik und allen geistigen Leistungen der Menschheit Durchdrungener. Kunst und Leben waren ihm untrennbar verbunden. Die Gruppe verabschiedete sich von ihm mit 77 weißen Rosen und dem Versuch einer Würdigung von Alois Nehold. Wie Gottfried Dabian bleibt er und sein Werk uns gegenwärtig und herausfordernde Richtschnur.

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