Digitalempörung

Klaus Reisinger
Ausstellungsdauer: 15. bis 31. Jänner 2020

Die fortschreitende Normierung in nahezu allen Lebensbereichen bis hin zu denen von Pflanzen, Tieren und Menschen ist ein Diktat des Kapitalistischen Systems. Die Digitalisierung ermöglicht dabei die Gewinnmaximierungen auf Kosten der individuellen Vielfalt. Innerhalb dieser Einrichtungen hat zwar der Kunstmarkt der Kapitalisten und deren Helfershelfer Platz, die vielfältige, ernsthafte Kunst aber nicht. Diese Ambivalenzen sind der Inhalt dieser Arbeit: Norm kontra Empörung über diese Entwicklung. Ein Jahr lang – 52 Wochen – jede Woche eine Arbeit.

Eine Normierung in der digitalen Welt ist die Segmentanzeige für Ziffern und Buchstaben, die aus lauter gleichen rhombischen Formen gebildet werden und zu deformierten Lesebildern führen (Digitaldemenz !) Die Anzahl der Rhomben, die in den Ziffern 1 bis 52 zu finden sind bilden jetzt in meiner Arbeit die Grundkomposition, die hier keiner Anordnungsregel mehr folgt und zusätzlich durch kollagiertes, zerknülltes Zeitungspapier gestört wird. Die Metallisierung eines immer gleichbleibenden Teilbereiches bringt eine weitere Irritation. Es entsteht eine „Empörungsästhetik“ obwohl sie das Normierungssystem benützt.

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