Ausstellungsprojekt

Szombathelyi Képtár, Pécsi, Prag, 1991-1992

Die Öffnung des Ostens und die Neuordnung Europas ergeben Möglichkeiten zu intensiveren multilateralen Kulturkontakten. Diese wichtige Aufgabe einer zeitgemäßen Kulturpolitik ist ohne Wechselwirkung mit den Kulturschaffenden nicht denkbar. Josef Fink, Künstler und Rektor des Kulturzentrums bei den Minoriten initiierte in diesem Sinne das Zustandekommen dieser Ausstellung im Képtár Szombathelyi, dem großzügig angelegten Museum moderner Kunst. Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Grazer „Gruppe 77“, von der rund 20 KünstlerInnen gemeinsam mit Josef Fink als Gastkünstler ausstellen.

Die Stärke dieser Künstlergruppe ist ihr Ziel, sich nicht in individuellen Einzelleistungen zu erschöpfen. Sie hat sich in Graz durch etliche programmatische Aktivitäten, in deren Rahmen sie sich mit aktuellen Fragen der Kunst auseinandersetzte (z.B. die Ausstellung „Künstlerhaus“, eine Hinterfragung des Kunstraumes) eine eigenständige Position erworben. Ihre Offenheit für das Neue im Verein mit ihren Qualitätsansprüchen stellt sie an die vorderste Linie des Grazer Kunstlebens.

Die Wahrung von Individualität in der Gemeinsamkeit wird in der Zweiteiligkeit der Ausstellung deutlich. Im ersten Teil sind Projektarbeiten der Gruppe zu bestimmten Themen, die sie gemeinsam erarbeiteten, zu sehen, der zweite zeigt zum Großteil ganz neue Arbeiten der einzelnen KünstlerInnen, die hier zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Rektor Josef Fink und der Architektin Dipl.-Ing. Erika Lojen – sie hat die Ausstellung organisiert und ist die Präsidentin der Gruppe 77 – sowie den teilnehmenden KünstlerInnen ist für diesen weiteren Schritt in eine gemeinsame, multikulturelle Zukunft zu danken.

Text von Helmut Strobl

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